Betreff: Schule

Als Juniorbotschafter in die USA – Das PPP

Auch in diesem Jahr findet wieder das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) statt, wobei wieder einem Schüler pro Wahlkreis die Chance geboten wird, sich in einem Wettstreit mit vielen Schülern und jungen Berufstätigen zu beweisen, um das begehrte PPP Stipendium des Bundestags zu bekommen und als Juniorbotschafter zehn Monate in den Vereinigten Staaten zu verbringen.  

Und nein, beim PPP handelt es sich nicht um eine lästige Lateingrammatik, wie man vielleicht im ersten Moment denken könnte.  

Denn bei dem PPP handelt es sich um ein Vollstipendium, das heißt, dass alle Kosten übernommen werden, die bei einem Auslandsjahr anfallen. Da bei einem solchen Austausch sogar bis zu 15.000€ aufkommen können, ist es besonders attraktiv für viele Schülerinnen und Schüler. Wer das PPP bekommen hat muss sich außer um Taschengeld bloß noch um organisatorische Dinge kümmern. Das PPP-Stipendium ist daher wohl der Traum eines jeden politisch interessierten Schülers, der anstrebt, eine Zeit im Ausland zu verbringen.  

Doch um überhaupt erst einmal so weit kommen zu können, ist ein großer Aufwand nötig, denn das Bewerbungsverfahren hat es wirklich in sich.   

Bewerben können sich alle, die unter 17 Jahren sind. Natürlich, gehört auch ein großes Interesse an Politik und Kultur und Grundkenntnisse in Englisch zu den Voraussetzungen. Genauso wie eine große Portion Mut, schließlich verbringen die Teilnehmer des PPPs ganze zehn Monate in den Vereinigten Staaten, fast 8.000 Kilometer von Freunden und Familie entfernt, deren Besuch nicht empfehlenswert ist, da es die Austauschschüler nur durcheinanderbringen würde und ihr Heimweh somit nur verstärkt werden würde.  

Die emotionale Belastbarkeit der potenziellen Juniorbotschafter des Bundestages wird allein schon im Bewerbungsverfahren auf eine harte Probe gestellt, dieses besteht aus mehreren Phasen, die von den Bewerbern ihr gesamtes Wissen und einiges an Kräften abverlangen.  

In der ersten Phase müssen sich die Bewerber online auf der Website des Bundestags anmelden. Nach kurzer Wartezeit wird ihnen in Phase zwei nun ein Fragebogen zugesendet, welchen sie online ausfüllen müssen. Dabei werden Fragen zur Familie, sowie zu ihren jeweiligen Fremdsprachen gestellt. Am wichtigsten ist aber das Motivationsschreiben, das ausschlaggebend für den weiteren Verlauf der PPP-Bewerbung ist. Denn beim PPP zählt das allgemeine Charakterbild am meisten.  

Jetzt, in der dritten Phase, müssen die Bewerberinnen und Bewerber nun ihre letzten beiden Versetzungszeugnisse, Datenschutzerklärung, eine Einverständniserklärung der Eltern und ein Lehrergutachten einreichen.  

Nun werden von der für den Wahlkreis zuständige Organisation Bewerber ausgewählt, welche zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Diese vierte Phase erreichen nicht alle, meist nur fünf bis zehn Schüler.  

Dort werden oft Tests geschrieben, was aber von der jeweiligen Austauschorganisation des Wahlkreises abhängig ist. Solche Tests bestehen beispielsweise aus Fragen zu Politik und Wirtschaft und zur eigenen Persönlichkeit und sind zweisprachig, auf Deutsch und Englisch.  

Die zwei bis drei Kandidaten, die in dieser Runde überzeugen können, werden an den Bundestag weiterempfohlen, um sich jetzt der fünften und somit letzten Phase zu stellen. Dabei findet ein weiteres Bewerbungsgespräch mit dem Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises statt. Der Finalist, der dem Abgeordneten am besten gefällt, hat es geschafft, er wird zum Juniorbotschafter des Bundestages ernannt.  

 Das PPP ist eher für politisch oder sozial engagierte und interessierte Schülerinnen und Schüler geeignet.  

In diesem Jahr fand das Vorstellungsgespräch aufgrund der aktuellen Corona Lage, online, über die Plattform Teams, statt.  

Meiner Meinung nach war bisher das schlimmste die Wartezeit, die zwischen den verschiedenen Phasen liegt und mehrere Wochen oder sogar Monate dauern kann. Was aber offensichtlich ist, ist, dass hier jeder über seine Grenzen hinaus gehen muss, doch das ist den Bewerbern sicherlich klar, sonst würden sich nicht so viele Schülerinnen und Schüler der Herausforderung stellen wollen.  

Sarah Stock 

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