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Rassistischer Terroranschlag in Hanau

Beim Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020 erschoss der 43-jährige Hanauer Tobias Rathjen, in und vor einer Shisha Bar, einem Kiosk und einer Bar neun Hanauer Bürger*innen mit Migrationshintergrund. Danach erschoss er in der elterlichen Wohnung seine Mutter und sich selbst. Der Täter war arbeitslos und den Behörden seit Jahren mit paranoiden Wahnvorstellungen aufgefallen. Bis heute ist noch unklar, wie der Täter eigentlich trotz psychischen Störungen und behördlich bekanntem Rechtsextremismus legal Waffen besitzen konnte.

Am 19. Februar 2020 hielt sich Tobias Rathjen (auch genannt “R”) ab etwa 21:00 Uhr in der Nähe des ersten Tatorts, dem Heumarkt auf. R. ging strategisch vor und wählte Opfer mit Migrationshintergrund aus. Gegen 21:50 Uhr der Tatnacht näherte sich R. zwei Lokalitäten am Hanauer Heumarkt, welche bevorzugt von Menschen mit Migrationshintergrund besucht werden. Rassistisch motiviert mit zwei Schusswaffen begann er auf die Anwesenden zu schießen und tötete dort zunächst drei Personen. In der Bar „La Votre“ erschoss er einen Mitarbeiter, Kaloyan Velkov, und auf der Straße vor der Bar den 34-jährigen Fatih Saraçoğlu. In der Shisha-Lounge „Midnight“ ermordete er den Eigentümer der Shisha Bar Sedat Gürbüz. 
 

Daraufhin begab er sich zum Kurt-Schumacher-Platz in Hanau-Kesselstadt, dem zweiten Tatort. Gegen 22:00 Uhr erschoss er Vili Viorel Păun durch die Windschutzscheibe seines Pkws, der auf dem Parkplatz vor einem Wohnblock stand, nachdem dieser den Täter durch die Hanauer Innenstadt bis zum zweiten Tatort verfolgt hatte. R. stürmte dann in einen Kiosk im Erdgeschoss des Wohnblocks und tötete dort Gökhan Gültekin, Mercedes Kierpacz und Ferhat Unvar. Im anliegenden Lokal „Arena Bar & Café“ erschoss R. Said Nesar Hashemi und Hamza Kurtović. Zum Schluss fuhr der Täter zu seiner Wohnung in Kesselstadt zurück und erschoss dort seine Mutter und sich selbst. Der Notausgang der „Arena Bar“ und ein weiterer Ausgang des Lagerraums waren nach behördlicher Anordnung (sodass im Falle einer Razzia niemand fliehen konnte) zur Tatzeit verriegelt, sodass eine Flucht der Anwesenden unmöglich war. 

Des Weiteren war der Notruf der Stadt Hanau am Tatabend unterbesetzt, sodass Rettungskräfte und Polizei erst nach einer Viertelstunde am Tatort eintrafen (obwohl die Polizeiwache nur wenige hundert Meter von einem der Tatorte entfernt ist.)
 

OPFER: 

Gökhan Gültekin 

Said Nesar Hashemi 

Hamza Kurtović 

Mercedes Kierpacz 

Vili-Viorel Păun 

Kaloyan Velokov 

Ferhat Unvar 

Fatih Saraçoğlu 

Sedat Gürbüz 

Yunus Okus  

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