Wie die Politik vergeblich versucht, die Coronasituation zu retten
Am 13.11.21 lag die Zahl der Neuinfizierten an einem Tag bei 45.081. Die 7-Tageinzidenz auf fast 400 und Woche für Woche werden es immer mehr.
Die 4.Coronawelle hat Deutschland hart getroffen und ein Ende der Pandemie scheint weit entfernt. Doch wie kam es zu solch hohen Werten, obwohl die Impfquote inzwischen bei über 70% liegt und die Politiker wussten, dass der Herbst und Winter die Verbreitung eines Virus deutlich beschleunigt? Wie kann es sein, dass Krankenhäuser wieder komplett überlastet sind und es dennoch keinen neuen Lockdown gibt?
Die großen Probleme gehen aus von den Impfgegnern. Vor allem Extreme, wie Leugner oder gewaltbereite Menschen sind hinderlich an einem schnellen Ende der Pandemie. Diese haben sich nämlich durch mehreres Verstoßen gegen die Coronamaßnahmen zunehmend Aufmerksamkeit in der Gesellschaft verschafft.
Man möge meinen, dass diese nur einer kleinen Minderheit angehörten, aber dem ist nicht so. In großen Mengen sind sie nämlich im Westen Deutschlands, in den Bundesländern Thüringen und Sachsen, zu finden. Sie sind dort zwar nicht in einer Regierung, aber die sehr rechte Partei AFD macht in Sachsen zum Beispiel fast 36% also mehr als ein Drittel der Bundestagsstimmen aus. In diesen beiden Bundesländern ist die Impfquote sehr niedrig und die Infektionszahlen erschreckend hoch. Leider finden in diesen auch die meisten Versammlungen und Demonstrationen statt, die das Ziel haben, den Maßnahmen und der sogenannten “Impfpflicht durch die Hintertür“ entgegenzuwirken. Diese “Impfpflicht durch die Hintertür” bedeutet, dass die Regierungen angeblich versuchen, dass Ungeimpfte durch die Verschärfung bestimmter Maßnahmen kaum mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, und somit eine “passive” Impfpflicht entsteht.
Manche würden darüber lachen, was auf einigen Plakaten dieser Menschen so alles steht, aber die traurige Wahrheit ist, dass es wirklich viele Personen gibt, die glauben, dass sie durch die Impfung neben den bekannten, harmlosen Nebenwirkungen auch schwerwiegenden Langzeitschädigungen bekommen können.
Das große Problem mit diesen Leuten ist nicht, dass es diese überhaupt gibt, sondern, dass die Politik völlig falsch mit ihnen umgeht und somit Menschen in unnötig große Gefahr bringt.
Zum einen geben die Politiker beim Verhandeln mit den Demonstranten immer mehr nach, indem sie zum Beispiel bis jetzt nie konkret über eine Impfpflicht nachgedacht haben und Maßnahmen trotz neuer Virusvarianten nicht drastisch verschärft haben. Das Schlimme an diesem Nachgeben ist aber vor allem, dass das, was die Demonstranten fordern, am Ende immer mehr Neuinfizierte und somit auch mehr Tote zur Folge hat. Durch dieses Nachgeben zeigt die Politik, dass sie schwach ist, und somit versuchen die Demonstranten diese Schwäche auszunutzen und mit meist für sie großen Erfolg immer mehr die Maßnahmen zu lockern. Durch das leichtsinnige Versprechen, keinen Lockdown mehr zu beschließen, hat die Politik den Druck auf alle gelockert, da es für viele nun nicht mehr das Ziel gab, einen weiteren Lockdown zu verhindern.
Gerade jetzt, zur Winterzeit, in der die Infektionszahlen bekanntermaßen explosionsartig wachsen und kaum Erst- und Zweitimpfungen mehr stattfinden, macht die Politik nicht den Anschein als würde sie versuchen die Pandemie zu stoppen. Sie versuchen nicht die Impfungen mit zusätzlichen Versprechungen für Ungeimpfte attraktiver zu machen, auch Strafen schließt die Politik für das Ungeimpft sein aus. Denn somit würde sie gegen das Grundgesetz der Unversehrtheit verstoßen, da durch die Impfung sehr unwahrscheinliche, aber dennoch mögliche Schäden oder Folgen entstehen können.
Durch dieses Grundgesetz können die Impfgegner die Regierung deutlich mehr kritisieren und ihre Position besser verteidigen, als einfach nur plump zu sagen, man hätte keine Lust sich impfen zu lassen. Somit besteht für sie die Sicherheit außerdem keine Strafen zahlen zu müssen, da keine Gesetze beschlossen werden können, die Ungeimpfte belangen. Doch genau diese niedrige Impfquote ist das größte Problem, das der Politik zum Stoppen der Pandemie im Weg steht.
Aber nicht nur die wenigen Erstimpfungen sind ein Problem, sondern auch die niedrige Anzahl der Drittimpfungen. Diese ist nicht so einfach zugänglich ist, wie die vorherigen zwei. Impfzentren und auch die Impfbusse, die zurzeit durch Deutschland fahren, sind mehr darauf ausgelegt, Erst- und Zweitimpfungen zu verimpfen, als die dritte Impfung. Das ist sehr schlecht, denn diese dritte Impfung bietet den größten Schutz gegen diverse Varianten des Virus. Somit werden durch viele dritte Impfungen große Wellen bei neuen Varianten abgeschwächt. Es ist auch so, dass die Menschen, die die Boosterimpfung noch nicht erhalten haben, ihren Impfschutz verlieren, weil er mit der Zeit abnimmt und man somit auch deutlich wahrscheinlicher schwerere Krankheitsverläufe bekommen kann.
Doch es gibt auch Hoffnung: Zusammen mit der neuen Ampelregierung wurde ebenfalls ein neuer Gesundheitsminister ernannt. Karl Lauterbach, der in der letzten Zeit vor allem durch harte Lockdownforderungen Aufsehen erregte, ist nun dafür verantwortlich, dass die Pandemie ein möglichst schnelles Ende findet. In den Tagen nach seiner Amtseinführung sind die Infektionszahlen wieder am Sinken und die Impfzahlen deutlich mehr am Steigen.
Es mag sein, dass die alte Regierung die Situation komplett falsch eingeschätzt hat, aber ich hoffe nun, dass unsere neue Regierung aus deren Fehlern lernt und alles daran setzt die Pandemie zu beenden. Aber nicht nur die Regierung muss gegen die Pandemie etwas tun, auch wir müssen weiterhin alle Regelungen einhalten und am besten geimpft sein, damit wir das Virus weniger wahrscheinlich bekommen und im Falle einer Infektion das Virus nicht so oft weitergeben.
Es wird nicht nur uns helfen, sondern auch allen anderen!