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Gratis – oder doch nicht?

Wer Spiele, egal ob auf dem Handy, dem PC oder der Konsole spielen möchte, will oft kein Geld ausgeben, um ein Spiel spielen zu können. Daher gibt es haufenweise Spiele, welche keine Anschaffungskosten erfordern. Diese Art von Spiel heißt Free to Play (kostenlos spielbar, kurz F2P). Diese Spiele werden, vor allem auf Smartphones, durch Werbung finanziert, in den meisten Fällen gibt es dazu noch Möglichkeiten in solche Spiele Geld zu „investieren“, bei denen auch viel mit Psychologischen und manipulierenden Mitteln gearbeitet wird. 

Es gibt nicht nur die eine Möglichkeit in Spielen Geld auszugeben, sondern viele verschiedene. Die bekannteste ist wahrscheinlich ein In-App Kauf, bei dem man sich für Geld kosmetische Inhalte wie Skins und Designs, welche keinen spielerischen Vorteil bieten, weniger Wartezeit, Lootboxen, aber auch In-Game Währung, kaufen kann. Beispiele für In-App Käufe sind Fortnite und Fifa. Das Spiel Fifa kostet eigentlich 50-80€, allerdings kann man sehr viel mehr Geld ausgeben. In Belgien wurden die „FIFA Points“, eine In-Game Währung von FIFA, die man für Echtgeld erwerben kann, deaktiviert, da man damit Lootboxen kaufen kann und bei diesen ein sehr großer Glücksspielfaktor dabei ist. 

In vielen Spielen muss man, um In-App Käufe zu tätigen, erst Echtgeld in In-Game Währung eintauschen. So geht der Bezug zu Geld immer weiter verloren. 

Eine andere Möglichkeit sind DLCs (Downloadable Content), dabei gibt man Geld für, wie aus dem Namen deutlich wird, Zusatzinhalte aus. Der Unterschied zu In-App Käufen liegt also dabei, dass DLCs Inhalte, also viele zusätzliche Spielstunden, bieten. In-App Käufe jedoch helfen meist nur einen Fortschritt schneller zu erzielen. Der Publisher Paradox Interactive arbeitet viel in seinen Spielen mit DLCs. Das Spiel „Cities Skylines“ von Paradox Interactive hat ca. 30 DLCs, welche alle ca. 5-15 € kosten, drei davon sind aber auch gratis. Diese „DLC Politik“ hat aber auch nicht nur Vorteile. Nachteile sind, dass man, um das Spiel mit allen Zusatzinhalten zu spielen, am Beispiel Cities Skylines 226,71€ zusätzlich zum Basisspiel ausgeben muss. 

Was ist jetzt aber so schlimm an Gratis-Spielen? 

Eventuell ist für viele der Vorteil am größten und begreiflichsten, dass man keine Anschaffungskosten für Spiele hat, aber dazu kommt auch noch der Fakt, dass die meisten „kostenlosen“ Spiele die Spieler*innen mit allen Mitteln dazu drängen viel Geld auszugeben. Beispiele für solche psychologischen Mittel sind z.B. Lootboxen, die wie Sammelkartenpäckchen designt wurden, um einen ähnlichen Effekt im Gehirn hervorzurufen. Zu diesen Mitteln kommt noch der Druck von außen evtl. Zeit zu verschwenden, wenn man nicht für viel Geld Wartezeit überspringt oder nicht mit Mitschüler*innen mithalten kann in Sachen Skins, Designs etc. So kann es sein, dass man im Endeffekt mehr Geld für ein Gratisspiel ausgegeben hat, als ein Vollpreisspiel für 60-80€ ohne In-App Käufe gekostet hätte.  

Wenn auch nicht gut, lassen sich In-App Käufe in diesen Fällen begründen, aber bei sogenannten „Idle Games“ ist so ein Verhalten wirklich sinnbefreit. In diesen Spielen verfolgt man keine Ziele, Statistiken, Erfolge oder so. Das einzige „Ziel“ ist vereinfacht gesagt, zuzusehen wie Zahlen steigen. Der Grund für den Erfolg dieser Spiele ist, dass steigende Zahlen Glückshormone hervorrufen und somit ein gewisses Suchtpotenzial entsteht. Das Ausgeben von Geld in solchen Spielen bringt also nur die Zahlen schneller zum Steigen.  

Es gibt also viele verschiedene Möglichkeiten in Spielen Geld auszugeben. Dieses Verhalten ist jedoch meist nicht sinnvoll, weil es dabei oft nicht um Inhalt und zusätzliche Spielstunden geht, sondern eher um das Gegenteilige. In den meisten Fällen „spart“ man Wartezeit und überspringt Vorgänge.   Deshalb sollte man eher einmalig Geld für ein Spiel ausgeben und dieses ohne Einschränkungen zu spielen. 

Von Nathan Bonin  

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