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UNTER WASSER 

Ich springe. Wasser spritzt zu allen Seiten, doch ich bemerke es nicht, versuche nur, die Augen offen zu halten, während ich auf der Wasseroberfläche aufschlage. Kurz beschleunigt sich mein Herzschlag, dann verlangsamt er sich und ich werde ruhig. 

Das Türkis, das eigentlich durchsichtig ist, umgibt mich, spült meine Haare um meinen Körper herum. Meine Anstrengungen, zu schwimmen, voranzukommen, bewirken nichts, doch das stört mich kaum. Viel mehr stört mich das Licht, das der Mond auf das Wasser wirft, dass es nicht tiefschwarz, sondern in diesem Blauton ist.  

Ich lasse mich von der Strömung treiben, behalte den Kopf im Wasser und ignoriere das brennende Gefühl in meinen Augen, auch wenn das so schwer wie sonst kaum etwas ist. Die Tiefe des Meeres ist beeindruckend, der Grund scheint so weit entfernt, als wäre er in einer anderen Welt. Schemenhaft kann ich Algen erkennen, aber meine Sicht ist begrenzt.  

Noch immer habe ich das Gefühl, schwerelos zu sein, lasse mich vom Ozean tragen, nur geht mir die Luft aus. Ich tauche, obwohl ich etwas komplett anderes will, wieder auf.  

Von Leonie Lena Strobel

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