mhm...stimmt wirklich,  Neue Beiträge

Zigaretten und ihre Auswirkungen 

Zigaretten machen unheimlich schnell süchtig – Trotzdem sind sie leichter erhältlich als viele andere Drogen. Doch was genau ruft diese Abhängigkeit hervor und wie viel Wahrheit steckt hinter dem Satz: „Jede Zigarette kostet zehn Minuten des Lebens.“? 

Ursprung und Entwicklung  

Um diese Fragen beantworten zu können, schaut man sich zuerst den Ursprung an. Die ersten Anfänge findet man in Amerika, wo zunächst das Rauchen von getrockneten Tabakpflanzen in Maisblättern weit verbreitet war. Der genaue Erfinder von dieser Art des Rauchens ist leider nicht bekannt.                                                                                                                                                 

Mitte des 16. Jahrhunderts verbreitete es sich auch in Europa und so wurden auch immer mehr Tabakpflanzen angebaut, eingetrocknet und fermentiert, wodurch mit der Zeit die erste Zigarre entstand.                                                                                                                                                

Die uns heute bekannte Zigarette wurde 1850 in Frankreich und Spanien erfunden, indem Zigarrendreherinnen Reste einer Tabakpflanze nahmen und sie in Papier einrollten. Dies taten sie, weil sie einen geringeren Preis für den Genuss von Nikotin zahlen wollten. In Deutschland wurde die Herstellung 2 Jahre später von Joseph Huppmann eingeführt.  

Die ersten Anfänge der E- Zigarette fanden im Jahr 1963 durch Herbert Hilbert statt. Obwohl er mit seiner Zeichnung auch das Patent einreichte, wurde die Produktion nie gestartet. Das änderte sich jedoch im Jahr 2003, als der Apotheker Hon Lik die Idee wieder aufgriff, sodass sie schon ein Jahr später auf den Markt kam.  

Was sorgt für die Abhängigkeit? 

Als Ursache für die Abhängigkeit von Zigaretten gilt das Nikotin, was, sobald es im Gehirn ankommt, Dopamin ausschüttet. Dopamin ist ein Botenstoff und dient als Kommunikation von Nervenzellen. Da es in bestimmten Schaltkreisen positive Gefühlserlebnisse auslöst, wird es auch als Glückshormon bezeichnet. Es dauert nicht lange, bis sich das Gehirn an die vermehrte Ausschüttung von Dopamin gewöhnt, sodass vermehrt Rezeptoren für es gebildet werden. Aus diesem Grund entsteht ein immer größer werdendes Bedürfnis nach dem Hormon. Da mit der Zeit der Konsum von Zigaretten immer mehr mit der Ausschüttung des Glückshormons in Verbindung gebracht wird, entsteht im Laufe der Zeit eine Abhängigkeit. 

 Gesundheitliche Nebenwirkungen und Risiken  

Obwohl Nikotin oftmals mit sehr positiven Gefühlen in Verbindung gebracht wird, hat es durchaus seine Schattenseiten. Bereits ohne Zusatzstoffe wie Tabak weisen Forschungen negative Auswirkungen bei der Einnahme von Nikotin auf. Zu diesen Auswirkungen gehören: Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Durchfall oder Erbrechen. Auf längerer Sicht können koronare Herzkrankheiten, Herzinsuffienz oder Herzrhythmusstörungen folgen. Durch seine Eigenschaft, Blutgefäße zu verengen sorgt Nikotin für einen erhöhten Blutdruck, der die Gefahr für eine Thrombose erhöht. Zudem ist favon auszugehen, dass es Krebs aauslöst, da es zu einer erhöhten Lebensdauer von Krebszellen beiträgt. Jedoch sorgt Nikotin nicht nur für die Auslösung und Förderung dieser Krankheit, sondern vermindert dazu ebenfalls die Wirkungen von Chemotherapien.             

Neben den sogenannten „Aktivrauchern“ gibt es noch die „Passivraucher“, die im Gegensatz zu den „Aktivrauchern“ nicht aktiv am Prozess des Rauchens beteiligt sind, sondern den von ihnen ausgeatmeten Rauch einatmen. Da sich die Zusammensetzung dieses Rauchs nicht von dem eingeatmeten Rauch der „Aktivraucher“ unterscheidet, bestehen auch dabei Risiken. Dazu gehören: Lungenkrebs, Brustkrebs, Erkrankungen der Herzkranzgefäße, Schlaganfälle, Kopfschmerzen, Schwindelanfälle, Reizung von Nasen- und Augenschleimhaut und Asthma. Das Passivrauchen während einer Schwangerschaft erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt und eine negative Beeinflussung der späteren Entwicklung des Kindes. Auch nach der Geburt des Kindes besteht ein hohes Risiko für sie, am Tabakrauch zu erkranken, da sie eine höhere Atemfrequenz haben und sich ihr Entgiftungssystem noch nicht vollständig entwickelt hat. Die Auswirkungen zeigen sich an Symptomen wie Mittelohrentzündungen, Bronchitis, Lungenentzündungen und Asthma. Dazu hat Passivrauch sowie auch Rauch, der beim aktiven Rauchen eingeatmet wird, auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Augen. Die Bestandteile dieses Rauchs schädigen die Netzhaut, indem sie die Durchblutung des Auges vermindern. Außerdem sind Menschen, die regelmäßig dem Zigarettenrauch ausgesetzt sind, einem höheren Risiko, an grauem Star zu erkranken ausgesetzt, bei dem die Augenlinse getrübt wird und die betroffene Person Änderungen in der Sehstärke wahrnimmt und einen vermehrten Lichtbedarf beim Lesen und einer stärkeren Blendempfindlichkeit bei geringerem Licht wahrnimmt. Eine weitere Folge des Rauchens ist der plötzliche Verschluss von Netzhautgefäßen, der auf Dauer zu einer Erblindung führt. Zusätzlich erhöht die Aufnahme dieses Rauchs das Risiko um 15%, einen Verlust des Gehörs zu erleiden. Die genaue Ursache dafür ist leider noch nicht bekannt. Jedoch wird vermutet, dass die Giftstoffe, die im Rauch enthalten sind, das Ohr schädigen. Eine weitere Theorie für die verminderte Fähigkeit des Gehörs ist, dass der Tabakrauch die Blutgefäßwände innerhalb des Ohrs so verändert, dass es mit der Zeit zu einer Gehörlosigkeit kommt. Zusammen mit zusätzlichen Risikofaktoren wie beispielsweise hohe Lärmbelastung ist die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung eines Hörverlusts ebenfalls größer. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass der von Zigaretten erzeugte Rauch für eine Unfruchtbarkeit sorgt, indem er durch die vielen enthaltenen Schwermetalle und aggressiven Sauerstoffverbindungen für oxidativen Stress sorgt, der nach einiger Zeit das Erbgut schädigen kann. Außerdem kann der Kontakt mit Zigarettenrauch eine Ursache für ein vorzeitiges Altern der Haut sorgen, da Nikotin Blutgefäße verengt, was zu einer verminderten Durchblutung der einzelnen Körperzellen, unter anderem Hautzellen führt. Diese wird durch die verringerte Vermehrung von roten Blutkörperchen, Makrophagen und Fibroplasten verstärkt. Dazu entzieht es ihnen Flüssigkeit, woraufhin sich Falten bilden. Neben dem verstärkten Prozess für die Älterung der Haut unterdrückt es ebenfalls das Immunsystem, indem weniger Immuglobuline (Eiweißstoffe, die der Körper zur Bekämpfung von Fremdkörper verwendet), gebildet werden, sodass Raucherinnen und Raucher ein höheres Risiko haben zu erkranken. Auch für Hautkrankheiten besteht dieses Risiko. Zu diesen Krankheiten gehören: Akne, Schuppenflechte, das paloplantare Ekzem (eine Krankheit, bei der an Füßen und Händen Pusteln entstehen, die nach einiger Zeit abschuppen) und bösartiger schwarzer Hautkrebs. Eine weitere negative Auswirkung, die das Rauchen mit sich trägt, besteht darin, dass es den Verdauungstrakt gefährdet, indem es das Gewicht der Darmflora auf negative Weise beeinflusst. Dies kann zu einem Überfluss an schädigenden Bakterien und einer Abnahme der gesunden Bakterien führen. Zusätzlich besteht wie auf der Haut auch im Darm ein höheres Risiko, an Krebs zu erkranken, da Zigaretten Chemikalien enthalten, die die DNA schädigen und Mutationen hervorrufen. Dazu ergab eine Studie, dass Rauchen ebenfalls die Skelettmuskeln schädigt, da das im Rauch enthaltene Kohlenmonoxid dem Sauerstoff im Körper seinen Platz wegnimmt, indem es rote Blutkörperchen bindet, wodurch es zu einer Unterversorgung der Muskeln kommt. Jedoch werden nicht nur die Muskeln am Skelett geschädigt, sondern ebenfalls die Knochen. Dies zeigt sich an einer gestörten Knochenheilung oder einem Knochenschwund, bei dem die Knochen eine größere Instabilität aufweisen. Außerdem wurde nachgewiesen, dass Menschen, die auf Dauer Zigarettenrauch ausgesetzt sind, einen erschwerteren Verlauf nach einer Infizierung mit dem Corona-Virus haben, da Zigarettenrauch bereits die Lungen schädigt. Zusätzlich lässt sich sagen, dass Raucher ein höheres Infektionsrisiko haben, da ihr Immunsystem abgeschwächt wird und das Rauchen die Funktion der Flimmerhärchen, die darin besteht, dass sie Atemwege reinigen und über einen längeren Zeitraum negativ beeinflusst. Da Teer ein fester Bestandteil jeder Zigarette ist, ist damit zu rechnen, dass auch im Laufe der Zeit Stücke davon in die Lunge kommen. Umgerechnet kann jede rauchende Person damit rechnen, zwei Kilogramm Teer in seinem gesamten Leben einzuatmen.  

Entzugserscheinungen  

Verfällt man erst einmal in Abhängigkeit ist es sehr schwierig, wieder davon loszukommen, da der Körper kurze Zeit später schon auf den Entzug reagiert. Ihren Höhepunkt erreichen die Symptome nach zwei Tagen. Zusätzliche Faktoren, wie Unruhe, Besorgnis, depressive Stimmung, Schlafstörungen, Reizbarkeit, Nervosität, Aggressivität, verringerte Konzentrationsfähigkeit, verlangsamter Puls und gesteigerter Appetit können Nebenwirkungen auf dem Weg des Entzugs sein. Jedoch sind sie bei jeder Person unterschiedlich und es ist sogar möglich, dass sie gar überhaupt nicht auftreten. Genauso schnell wie sie aufgetreten sind, verschwinden sie auch schon wieder. In der Regel beträgt diese Zeit sieben bis zehn Tage. 

Der Preis des Rauchens 

Genauso groß wie die Abhängigkeit ist der Preis, der das Rauchen mit sich bringt. So bewies eine Studie beispielsweise, dass eine Zigarette nicht wie immer gesagt wird, zehn, sondern achtzehn Minuten des Lebens koste. Wenn man das auf die gesamte Lebensspanne eines Menschen übertragen würde, wären das ungefähr zehn Jahre. Weiterführend zeigt die Studie, dass eine Person, die acht Jahre ihres Lebens mit Rauchen verbringt, circa ein Jahr ihres Lebens verliert. Außerdem verlangt der Konsum von Nikotin sehr viel Geld. Im Durchschnitt gibt man pro Tag ungefähr 5,50€ aus. Umgerechnet wären das 2.000€ pro Jahr. Zudem wirkt sich der Zigarettenkonsum auch negativ auf die Umgebung und Umwelt aus. Er ist nicht nur für Treibhausgase, sondern unter anderem auch für den Wasserverlust verantwortlich, da für den Anbau von Tabak Nachtschattengewächse eingepflanzt werden, die regelmäßig gedüngt und bewässert werden müssen.  

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert