Der Nebel 

Die Wolken zogen weiter und weiter. Der Mond färbte sich rot. Evan stand von Nebel umgeben im Wald. Wegen des roten Monds färbte sich auch der Nebel rot. Seine Taschenlampe erlosch, und Evan sah seine eigene Hand nicht mehr. Doch plötzlich schien ein Licht aus der Dunkelheit. Evan konnte nichts erkennen, nur einen Mann mit einer Laterne. Seine Augen leuchteten rot auf. Als der Mann plötzlich vor ihm auftauchte, wachte Evan auf. „Evan, Frühstück! Heute ist Halloween. Du musst doch fit sein!“ rief seine Mutter. „Was ein grässlicher Traum“. Nach dem Frühstück bestehend aus Kakao und Müsli ging Evan in die Schule, wo der Lehrer gerade über schaurige Legenden redete. Gerade war die Legende einer alten Märchenfigur dran. Diese Figur sah aus wie eine Vogelscheuche mit einer Laterne. Sie wurde Pampelmuse genannt. Man sagte ihr nach, sie war einmal der Serienmörder Sinman, welcher, als er starb, seine Seele in diese Vogelscheuche gerettet hatte. In der Pause lieh sich Evan ein Märchenbuch aus und blätterte zu einer zufälligen Seite. Vielleicht könnte eine schöne Geschichte Evan aufheitern. „Die Legende der Pampelmuse… Wer liest in diesem Buche, wird nie los, die Pampelmuse!“ Schnell klappte Evan das Buch zu. „Ganz ruhig Evan, nur eine Geschichte“ Er atmete tief durch. Heute war Halloween. Evans Klasse wanderte abends den berüchtigten Nebel Weg, der an einer alten Scheune vorbeiführte. Früher wurden dort Menschen vom Verbrecher Sinman entführt, gefoltert und getötet. Alle hatten schreckliche Angst, als sie an der Scheune vorbeiliefen. Evan und sein Freund Dolten entschieden sich, in der Essenspause unbemerkt in die Scheune zu klettern. Überall war die Scheune zerfallen. Er sah noch ein paar Foltergeräte. Ein Schaudern durchschüttelte Evans ganzen Körper. „Ich glaube, das war ein Fehler.“, sagte Dolten. Evan erwiderte: „Ja… Vielleicht stimmte das, was unser Lehrer gesagt hat!“ Plötzlich erschien alles so ruhig. Keine Geräusche mehr. Roter Nebel breitete sich aus. Dolten wurde in diesen Nebel gezogen und verschwand mit einem Schreien. „Dolten!!!“ schrie Evan vergeblich. Es war alles wieder so leise. Ein stechender Schmerz durchstach Evans Körper. 

Am nächsten Tag suchte die Polizei Evan und Dolten. Dann sahen sie Evan zerfetzt auf einer Vogelscheuche festgebunden hängen. 

Julian Scheuren